Wasserwege. 83
Ihre Dampfer, zumeist von Liverpool und Southampton auslaufend, befahren
die ganze West- und Ostküste bis nach Kapstadt.
Aber auch der Anteil der Deutschen an der afrikanischen Schiffahrt hat sich
bedeutend gehoben. Die Woermannlinie und die Hamburg-Amerika-Linie
unterhalten Verbindungen von Hamburg nach Kamerun und Deutsch-Südwest-
afrika, und die deutsche Ostafrikalinie stellt nicht nur die Verbindung zwischen
Hamburg und Deutsch-Ostafrika her, sie umfährt auch im Wechsel von Ost und
West ganz Afrika.
Nach den Häfen des Kongo (Boma, Matadi) laufen von Antwerpen aus
belgische und von Lissabon nach Mossamedes und Mozambique portugiesische
Dampfer. Den Verkehr zwischen Europa und Nordafrika Mschier, Tunis) besorgen
zumeist die Franzosen und Italiener. Ägypten wird von sämtlichen euro-
fchen Linien berührt, die durch den Suezkanal gehen.
Von Europa nach Amerika.
Dichtgedrängt ziehen die Dampserlinien von den Seehandelsplätzen des w.
und nw. Europa nach Amerika. Die meisten laufen nach den Volk- und Produkten-
reichen Vereinigten Staaten; das nordatlantische Becken ist der Verkehrs-
reichste aller Meeresräume; umfaßt doch die nordatlantische Route
für sich allein über die Hälfte des Verkehrs sämtlicher Weltrouten.
Zwischen dem britischen Kanal und den Häfen von New York, Boston und Balti-
more sind stets an 300 Schiffe unterwegs. Aber auch mit Mittel- und Südamerika
unterhält Europa sehr lebhaften Verkehr.
An dieser transatlantischen Schiffahrtsbewegung sind alle Nationen West-
europas beteiligt sowie Italien und Österreich-Ungarn; weitaus an erster Stelle
stehen aber die Engländer und die Deutschen.
Die wichtigsten der europäischen Häfen, von denen die Schiffahrtslinien
ihren Ausgang nehmen, sind: Liverpool, Southampton, Dover, Hamburg, Bremer*
Häven, Rotterdam, Antwerpen, Havre, Marseille und Genua.
Von amerikanischen Hafenplätzen, nach welchen die Dampferlinien ge-
richtet sind, verdienen vor allem Erwähnung: in Britisch-Nordamerika Quebec
und Halifax; in der Union: Boston, New York, Baltimore und New Orleans;
in Westindien: Habana und St. Thomas; in Mexiko: Veracruz; in Südamerika:
Colon, La Guayra, Pernambuco, Rio de Janeiro, Buenos Aires, Valparaiso
und Callao.
Über die Südsee.
Die wenigsten Dampferkurse entfallen zurzeit noch auf den Stillen Ozean.
Nach Ausführung des Panamakanals wird sich indes ihre Zahl bedeutend mehren.
Die Hauptlinien (englisch-canadische und amerikanische) sind folgende:
Zwischen Nordamerika und Ostasien: Vancouver—yokohama und San
Francisco—yokohama.
^ _ Zwischen Nordamerika und Australien: Vancouver—sydney über die
Fidschi-Jnseln und San Francisco—sydney über die Samoa-Jnseln.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile]]
Extrahierte Personennamen: Matadi Thomas
Extrahierte Ortsnamen: Liverpool Southampton Kapstadt Hamburg Kamerun Hamburg Deutsch-Ostafrika Ost Afrika (Boma Antwerpen Lissabon Mossamedes Mozambique Europa Nordafrika_Mschier Tunis Europa Amerika Europa Amerika Boston Europa Italien Southampton Dover Hamburg Rotterdam Antwerpen Marseille Genua Britisch-Nordamerika_Quebec Halifax Boston Baltimore Westindien Mexiko Veracruz Südamerika La_Guayra Pernambuco Buenos_Aires Valparaiso Stillen_Ozean Nordamerika Ostasien Nordamerika Australien
Die Verkehrswege der Gegenwart. 75
Die Verkehrswege der Gegenwart.
A. Die Eisenbahnen.
1. Amerika.
Die erste Stellung hinsichtlich der Entwicklung des Eisenbahnnetzes nehmen
unter allen Ländern der Erde die Vereinigten Staaten ein. Ihre Eisenbahnlänge
(1909: 387 586 km) übertrifft sogar die des Erdteils Europa (326 000 km). Frei-
lich waren in der Union die Verhältnisse dem Bahnbau in hohem Grad günstig.
Ein gewaltiger Antrieb lag schon in den riesigen Entfernungen, die stets nur mit
großem Zeitaufwand zurückzulegen waren. Auf dem weiten Raum zwischen den
Älleghanies und dem Felsengebirge lud die Einförmigkeit der Bodengestaltung
zum Bahnbau geradezu ein. Hierzu kam der Reichtum des Landes an Holz und
Steinen, Kohlen und Eisen. Auch seitens des Staates wurde der Bahnbau in hohem
Grad begünstigt, indem bei Erteilung von Konzessionen stets der Grundsatz der
größtmöglichen Freiheit in der Wahl der Linie, in der Ausführung und im Betrieb
von Bahnen festgehalten ward. Neben allen diesen Momenten sind endlich nicht zu
übersehen der starke Unternehmungsgeist, der kaufmännische Sinn und die technische
Geschicklichkeit des Nordamerikaners. Weitaus die größte Bedeutung unter den
Bahnen Nordamerikas haben die sog. Pazifikbahnen, d. h. jene Bahnen, welche,
quer durch Amerika ziehend, den Atlantischen Ozean mit dem Stillen (Pazifischen)
Ozean verbindend) Sie sind (vgl. das Kärtchen Iii, 10):
a) In Nordamerika:
1. die Kanadische Pazifikbahn, die einzige auf britischem Gebiet ver-
laufende Linie, von Halifax nach Vancouver; eine zweite Bahn soll von Moncton
unweit der Fundy-Bay über Quebec und den Dellowheadpaß nach Prince Rupert
am Stillen Ozean führen;
2. die Nordpazifikbahn von New Dork über Chicago nach Astoria;
3. die Union- und Zentralpazifikbahn von New Dork nach San Fran-
cisco (über Chicago);
4. die Atlantic-Pazifikbahn von New Dork über St. Louis nach San
Francisco;
5. die Südpazifikbahn von New Orleans nach San Francisco.
Querbahnen vom Atlantischen zum Stillen Ozean bestehen außerdem in
Mexiko (über den Isthmus von Tehuantepec) und in Guatemala.
b) In Südamerika:
Hier erfreuen sich eines ausgedehnten Bahnnetzes vorerst nur Chile und Argen-
tinien sowie das s. Brasilien. Zu den bedeutendsten mittel- und südamerikanischen
Bahnen zählen die Panamabahn, welche über die Landenge von Panama führt,
und die transandinische Bahn von Buenos Aires nach Valparaiso.
i) Die Bezeichnung „pazifisch" führen eigentlich nur die westlichen Strecken, die das östliche
Bahnnetz an das westliche Weltmeer geknüpft haben.
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TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Rupert Louis
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europa Nordamerikas Amerika Atlantischen_Ozean Nordamerika Kanadische_Pazifikbahn Halifax Vancouver Quebec Chicago San_Fran- Chicago San_Francisco Mexiko Guatemala Südamerika Chile Brasilien Panama Valparaiso
192
C. Länderkunde.
hatten aber in Nordamerika auch die Engländer festen Fnß gefaßt; ihre
Nachkommen drangen von der Ostküste nach dem Innern des Landes, ja
1848 bis an den Großen Ozean vor.
Amerika ist der Erdteil der Republiken. Schon 1776 sagten sich die
englischen Kolonien in Nordamerika vom Mutterlande los und bildeten die
Republik der Vereinigten Staaten; 1810 begann die Bildung selbständiger
Republiken in Südamerika, wo sich 1889 auch das Kaisertum Brasilien
vom Mutterlande losriß und zur Republik wurde. Das ruhige politische
Leben, wie wir es in einer festgeordneten Monarchie genießen, ist in Amerika
keineswegs überall vorhanden; in Südamerika gibt es fast ununterbrochen
Revolutionen und politische Unruhen.
Die Kolonialvölker verbreiteten in Amerika ihre Sprachen und Religionen.
In Süd- und Mittelamerika und in Mexiko herrscht die spanische, nur in
Brasilien die portugiesische Sprache und im ganzen romanischen Gebiet
die katholische Kirche, während in Nordamerika die englische Sprache und
der Protestantismus zur Herrschaft gekommen sind.
Aufgabe. Warum ist auf den höheren Schulen Hamburgs das Spanische
Lehrgegenstand?
§ 303. In keinem Erdteil hat eine solche Rassenmischung (Blut-
Mischung) stattgefunden. Die aus einer Ehe zwischen Weißen und In-
dianern stammenden Kinder und ihre Nachkommen heißen Mestizen. Die
durch Bergbau und Plantagenwirtschaft eingetretene Sklaverei hatte feit dem
16. Jahrhundert die Einführung der Neger zur Folge. Auch mit dieseu
mischten sich die Europäer; die Kinder aus solcher Ehe werden Mulatten
genannt. Die Mischlinge haben sich meist als minderwertig erwiesen, da
sich vor allem die Schwächen der Rassen vererben.
H 304. Die jetzige Bevölkerung Amerikas besteht zum größeren Teil
aus Weißen, der kleinere verteilt sich auf Neger, Indianer, Mestizen und
andere Abstufungen. Von der Bodenfläche Amerikas ls. oben) kommen
etwa 24 Mill. qkm aus Nordamerika, von den Einwohnern aber 128 Mill.
B. Nordamerika.
1. Allgemeines.
§ 305. Lage. — Aufgaben. 1. Wie liegt Nordamerika zum Wendekreis
des Krebses, zum Nördlichen Polarkreise? 2. Wieviel beträgt der Ortszeit-
unterschied zwischen Neufundland und San Francisco? 3. Welche Inseln bilden
Brücken nach Europa, welche nach Asien? 4. Vergleiche den Südpunkt Grön-
lands mit dem Nord- und dem Südpunkt Großbritanniens im Gradnetz! 5. Ver-
gleiche Nord- und Südamerika hinsichtlich der wagerechten Gliederung!
§ 306. Bodengestalt und Bewässerung. Im W zieht sich ein hohes
Tafelland vom Golf von Tehnantepec bis zur Beringstraße. Es ist
von hohen Randgebirgen umzogen; im Innern sammelt sich das Wasser
in abflußlosen Seeu. Vou der Südspitze der Halbinsel Kalifornien zieht
sich das Küstengebirge nach N, hinter dem sich die Sierra Nevada
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Amerika Nordamerika Südamerika Amerika Südamerika Amerika Süd- Mittelamerika Mexiko Brasilien Nordamerika Hamburgs Amerikas Amerikas Nordamerika Nordamerika Nordamerika Neufundland San_Francisco Europa Asien Großbritanniens Kalifornien
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika. 193
104. Das Posemite-Tal in Kalifornien.
Der Glanzpunkt der durch kühne Bergformen und Reichtum an Gletschern und Seen berühmten Sierra
Nevada ist das Josemite-Tal. Gewaltige, teilweise senkrecht abstürzende „Dome" rahmen das in Stufen
abbrechende Tal ein. In Höhe von 1500 bis 2400 m trägt es die stolzesten Riesenbäume der Erde.
Hering, Erdkunde für Präparandenanstalten.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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204
C. Länderkunde,
Kaffee und Tabak. Die inneren Hochflächen leiden unter Dürre und sind
deshalb waldarm, aber bestanden mit Agaven und Kakteen, die bei ihrer
großen Saftfülle und ihrer lederartigen glatten Oberfläche der Dürre wider-
stehen können und als „künstliche Quellen" dienen. Bei künstlicher Be-
Wässerung werden aber reiche Mais- und Weizenernten erzielt. Mexiko ist
das erste Land der Erde für Silbergewinnung (jährlich über 2 Mill. kg;,
außerdem liefert es Gold, Kupfer und Blei. Von Aukatan kommen Nutz-
und Farbhölzer.
Auf der Hochebene war einst der Sitz einer hohen indianischen Kultur,
Hier liegt in seenreicher Umgebung Mexiko (345), Mittelpunkt des Straßen-
netzes, mit herrlichem Ausblick auf die benachbarten Riesenvulkane. Vera Cruz
swera frnfj] ist Ausfuhrhafen für alle Erzeugnisse des Landes.
Zeichnung: Die politische Karte von Nordamerika. Die Nord-
grenze der Union ist im W der 49." n. Br., dann verläuft sie durch die
Seen und geht schließlich über den St.-Lorenzstrom hinüber. Die Nord-
grenze Mexikos ist der Rio Grande del Norte. Die Halbinsel Kalifornien
gehört zu Mexiko. Größe der Zeichnung: Quartblatt.
C. Mittelamerika.
a) Das Festland.
H 3iii. Es bildet die Laudbrücke zwischeu Nord- und Südamerika,
die durch mehrere Senken gegliedert wird. Die zahlreichen noch tätigen
Vulkane sind die Ursache öfterer Erdbeben. Die tiefste Senkung bezeichnet
der See von Nicaragua, der nur um Palmenhöhe über dem Meere
liegt; für deu Bau eiues Kanals von Ozean zu Ozean ist aber der Isthmus
von Panama auserseheu, wo die zum zweiten Male begonnenen Arbeiten
trotz des mörderischen Klimas ihrer Vollendung rasch entgegengehen. Die
klimatischen Verhältnisse sind ähnlich wie in Mexiko. Ausfuhrprodukte sind
besonders Farbhölzer, Indigo, Bananen, Tabak und Kaffee. Die 6 Repn-
büken (Karte!) haben mit beständigen Unruhen zu kämpfen und sind ohne
weitere Bedeutung. Von größter Wichtigkeit für die amerikanischen Länder
wird aber der Panamäkanal werden, der von der Union neben der
75 km langen Eisenbahn von Colon nach Panama gebaut wird. Er wird
den Weg von Amerika nach Asien und Australien weseutlich verkürzen und
zugleich der amerikanischen Kriegsflotte eine schnelle Verschiebung gestatten.
Zum britischen Kolonialbesitz gehört ein kleiner Teil von Honduras,
wichtig durch sein Mahagoniholz.
Zeichnung: Mittelamerika. Benutze den 75. und 9o. Längenkreis,
den 5. und 20. Breitenkreis! Die Halbinseln werden durch Bogen an-
gedeutet. Der Panamäkanal, die Seensenkung sind zu berücksichtigen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Mexiko Nordamerika St.-Lorenzstrom Mexikos Kalifornien Mexiko Nicaragua Panama Mexiko Panama Amerika Asien Honduras Mittelamerika
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika.
207
§ 319. Oberflächenbild. Das Land der Kordilleren. Der W
bildet eine Hochgebirgslandschaft ohne Tiefebene; der 0 dagegen hat weite
Ebenen mit großen Strömen; die Gebirge des Ostens sind niedriger und
schneefrei. Die Kordilleren (— Schnüre, Ketten) oder Anden (anta =
Kupfer) umrahmen den Erdteil von der Magalhaes-Straße bis zur Insel
Trinidad. Im 3 ist das Gebirge teilweise ins Meer eingesenkt und bildet hier
den unwirtlichen Feuerland-Archipel; eine westliche Vorkette ist durch
Einsinken ins Meer zur Patagonischen Jnselreihe geworden, durch die
das Meer fjordartig tief ins Land eindringt. Auf dem 20. Grade sind die
Gebirgsmassen am breitesten, die beiden Hauptketten treten hier auseinander
und schließen abflußlose Hochebenen ein, auf denen sich das Wasser in
Hochseen sammelt. Der größte ist der Titicäca-See auf einer Ebene von
fast 4000 m Höhe. Riesengipfel von mehr als 6000 m bilden die Um-
gebung. Der König der Bergriesen ist der Aconcägua mit 7000 m, süd-
lich vom 30. Grade, nur 700 m niedriger der Chimborazo ftschimborässo^,
südlich vom Äquator, der lange als der höchste Punkt Südamerikas galt.
Etwas östlicher liegt der höchste tätige Vulkan der Erde, der Cotopäxi
(6000 m), dessen Feuersäule weit durch die Nacht leuchtet.
Während das Gebirge in seinem südlichen Teil meist zwei Ketten bildet,
verzweigt es sich nördlich vom Äquator zu drei Ausläufern: die westliche
Kette setzt sich in der Zentralamerikanischen Gebirgsschwelle fort, die mittlere
bildet die Sierra de Santa Marta von mehr als Montblanc-Höhe,
die östliche ist die Küstenkette von Venezuela und ihr letzter Horst
die Nordküste der Insel Trinidad. Die Anden bilden nächst den asiatischen
Hochgebirgen die höchsten Erhebungen der Erde; ihr Abfall ist nach W
steil, nach 0 sanfter. Der Kamm wird von zahlreichen Vulkangipfeln über-
ragt. Da ihnen tiefere Paßübergänge fehlen, bilden sie ein großes Ver-
kehrshemmnis; die dortigen Bahnen sind die kühnsten Gebirgsbahnen der
Erde; fast in Montblanc-Höhe übersteigen sie in Peru den Gebirgskamm.
§ 320. Klima, Bevölkerung. Das Gebirge erstreckt sich durch alle
Zonen; ein Abstieg von den Höhen des Innern zum Meere zeigt die
wechselvollsten Laudschaftsbilder. Die vom Großen Ozean kommenden
Winde, die als Sturmwinde über die Höhen brausen, bringen dem 3
viel Regen; die Mitte der Küste dagegen bestreicht ein aus dem Polar-
meere kommender kalter Strom, der die über ihn hinziehenden warmen
Westwinde abkühlt, so daß die Wolken schon über dem Meer entfeuchtet
werden und nur trockene Winde an die Küste kommen. So entsteht hier
ein regenloses Gebiet, in dem auf dem Wendekreise die salpeterreiche
Wüste Atacäma liegt. Die Ostseite erhält Regen vom Atlantischen Meere
her und trägt hoch hinauf üppigen Wald. Der nördliche Teil hat im 0
tropischen Regen. Während nach W nur kurze, reißende Gebirgsbäche
fließen, sendet das Gebirge nach 0 hin die Riesenströme des Erdteils. Im
hochgelegenen W bedurften die Spanier der Neger weniger, weshalb der
Indianer und der Mestize vorherrschen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Horst
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Trinidad Patagonischen_Jnselreihe Hochseen Venezuela Montblanc-Höhe Peru
208
C. Länderkunde.
2. Die Andenstaaten. (Pazifische Staaten.)
§ 321. Die südamerikanischen Republiken im W sind alle aus spanischem
Besitz entstanden, können aber wegen der steten inneren Unruhen nicht zu
rechtem Aufschwung gelangen; dazu kommen noch die häufigen und furcht-
baren Erdbeben. Die Bewohner haben für die Hebung dieser Länder wenig
getan; die Republiken sind deshalb ein wichtiges Absatzgebiet europäischer
Fabrikate.
a) Chile [tschtle] ist ein ausgeprägter Küstenstaat; von allen Kreolenstaaten1
hat es sich am meisten von Revolutionen freigehalten. Die weiße Rasse
herrscht hier vor; der Wohlstand ist durch Salpeterausfuhr und Kupfer-
bergbau, durch Weizen- und Südfruchtkultur fowie durch rege Industrie
allgemeiner als anderswo. Die Deutschen sind als Kaufleute und Industrielle
zahlreich vertreten. Santiago (335), benannt nach dem heiligen Jakobus,
ist die größte Stadt in den Andenstaaten. Valparaiso [walparmßoj
(= Paradiesestal, 160) ist der Haupthafen, der mit Hamburg in regelmäßiger
Verbindung steht.
b) Bolivia ist ein Binnenland; sein Berkehr ist durch die Flüsse nach
0 gerichtet. Die Silberminen von Potosi waren einst weltbekannt. Noch
jetzt wird viel Silber ausgeführt. La Paz [pdß] ist die bedeutendste Handels-
stadt des Landes.
c) Peru umfaßt das Gebiet des oberen Amazonenstroms und erstreckt
sich nach 0 bis zum 70. Grade an diesem Fluß entlang. Es ist die Heimat
des Chinarindenbaums; einst war es der Staat der Jnkas ssonnenkinder).
Nach Deutschland werden Guano und Salpeter ausgeführt. Die Hauptstadt
Lima, durch die Spanier im 16. Jahrhundert angelegt, ist durch eine Eisen-
bahn mit dem Hafen Callao [faljtio] verbunden.
d) Ecuador ist nach seiner Lage auf dem Äquator benannt. Es ist
etwas kleiner als Preußen, hat aber nicht fo viel Einwohner wie Berlin.
Seine Hauptstadt Quito [ftto] liegt auf einer ewig grünen Hochfläche mit
stets gleichem Klima. Die Ausfuhr von Kakao ist sehr bedeutend.
6) Colömbia, von doppelter Größe des Deutschen Reiches, umschließt
das Gebiet des auf 640 schiffbaren Magdalenenstromes. Die Haupt-
stadt Bogota ist aus einer Absiedlung der Indianer entstanden.
Aufgaben. 1. Den wievielten Teil der Küste nimmt Chile ein? 2. Welcher
Staat berührt zwei Ozeane?
3. Die Landschaften des Ostens. (Atlantische Staaten.)
§ 322. Allgemeines. Im 0 liegen die weiten Tiefebenen mit ihren
Riesenströmen, die diese Teile Südamerikas als eine Einheit zusammenfassen.
Der größte Teil hat tropisches Klima, das erst im Berglande Südbrasiliens
dem Europäer zuträglich ist; die Niederschläge sind außerordentlich reichlich.
Nach S folgt subtropisches, dann gemäßigtes Klima, der äußerste S ist kühl
und feucht.
i Kreolen sind die Nachkommen der spanischen Eroberer.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Potosi
Extrahierte Ortsnamen: Chile Valparaiso Hamburg Peru Deutschland Lima Callao Ecuador Berlin Quito Bogota Chile Atlantische_Staaten
11. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika.
209
\. Die Bergländer.
§ 323. a) Das Hochland von Guayana. Es ist allseitig von Ebenen
begrenzt und größer als Skandinavien. Seine steilwandigen Tafelberge
sind den Sandsteinbildungen der Sächsischen Schweiz vergleichbar. Der
höchste steht an der Grenze von Brasilien, Venezuela und Britisch-Gnayana.
Die Indianer nennen ihn „die ewig fruchtbare Mutter der Ströme", weil
drei Flüsse feiner Höhe entspringen. (S. den Atlas!)
b) Das Bergland von Brasilien ist durch Verwitterung stark abge-
tragen. Deshalb erscheinen die Bergformen abgerundet, in der Mitte
finden sich Hochebenen (Tafelländer). Fast überall herrscht tropisches Klima,
doch nicht mit der Glut des niedrigeren Amazonenstromgebiets. Im außer-
tropischen 3 Brasiliens haben sich zahlreiche Europäer, uicht zum wenigsten
auch Deutsche, niedergelassen (Blumenau, San Leopoldo u. a.). Die Küsten-
strecken und die Gebirge erhalten durch den Meereswind viel Niederschlag;
die inneren Hochflächen sind regenarme Grasländer und entbehren des
Waldes.
2. Die Tiefebenen.
§ 324. Die Tiefebene des Orinoko. Der Orinoko umzieht in
weitem Bogen das Hochland von Guayana. An feinem linken Ufer er-
streckt sich das Tiefland bis an die Kordilleren und fast bis an den Äquator.
Hier liegen die Llänos. Dies sind tiefgelegene Landschaften, entstanden
durch die Schwemmstoffe, die durch die Flüsse aus dem Gebirge mitgeführt
werden. Sie haben in diefem Boden tiefe Furchen gezogen oder ein welliges
Hügelland ausgewaschen, in dem wieder völlig ebene Flächen stehen geblieben
sind. Zur Regenzeit wird das Land ein üppiges Grasmeer. In der
Trockenzeit steht die Sonne auch bei ihrem Tiefstande noch etwa so hoch
wie in Norddeutschland im Hochsommer. Die dann eintretende Dürre läßt
das Gras verdorren, der Boden klafft auf, und die Flüffe trocknen zum
Teil aus.
§ 325. Die Ebene des Amazonenstromes bildet das größte Tiefland
der Erde, dreizehnmal fo groß wie das Deutsche Reich. Es ist eine flache
Mulde, deren tiefste Stelle die Rinne des Amazonenstromes bildet. Die
Flut dringt 1000 km flußaufwärts, das Süßwasser des Flusses liegt an
der Mündung auf eine Strecke von 150 km über dem schweren Seewasser.
Die Mündung ist 300 km breit und fast 200 m tief, die Länge des Flusses
beträgt über 5000 km. 'Die fahrbare Strecke, die fchon am Fuße der
Kordilleren in 180 m Höhe beginnt, hat eine Länge von 3000 km in der
Luftlinie. Der Amazonenstrom besitzt gegen 20 Nebenflüsse von der Größe
des Rheins. Mit dem Orinoko steht er durch den Rio Negro und den
Casiquiare [faptare] Mußgabelung!) in fahrbarer Verbindung. Die
Flüsse haben dazu beigetragen, daß sich ein weites Schwemmland bildete,
auf dem das größte und üppigste Urwaldgebiet entstand. (Vgl. Bnntbildh
gering, Erdkunde für Präparandenanstalten, ]a
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
210
('. Länderkunde.
Infolge ihrer reichen Niederschläge gehören diese Ebenen zu den regen-
reichsten Teilen der Erde; auch in der Trockenzeit ist infolge der reichlichen
Überschwemmung genügend Grundwasser vorhanden. Vorherrschend ist die
Palme, die in Huuderten von Arten vorkommt; zahllos sind die Schling- und
Schmarotzerpflanzen. Viele Bäume gleichen einem „in die Luft gehobeneu
Garten". Hier ist die Heimat der Ananas, der Vanille, des Kakaobaumes,
hier ist das wichtigste Gebiet der Erde für den so wertvollen Kautschuk. Auch
das Tierleben ist aufs reichste entwickelt! zahlreiche Affen beleben den Urwald,
113 u. 114.
Auf den trockenen Llanos im n. ö. Venezuela bedingt die lange Trockenzeit einen kurzen, harten Gras
wuchs, dessen Eintönigkeit nur durch graue, kandelaberähnliche Kakteen belebt wird. Ein üppiges Erasmeer
bedeckt die feuchten Llanos im Sw Venezuelas bis nach Kolumbien hinein. Mauritia-Palmen um
säumen die Flächen, auf denen das Grundwasser zutage tritt, und Galeriewälder begleiten die Flüsse.
dazu die prächtigsten Vögel, unter ihnen die Kolibris. Besonders färben-
prächtig ist die Welt der Insekten, der Käfer und Schmetterlinge. In den
Flüssen finden sich Reptilien aller Art; an Fischen hat der Amazonenstrom
2000 Arten!
Aufgaben. 1. Wie wird der Kautschuk verwertet? 2. Wo sind in Deutsch-
land große Kautschukwerke?
§ 326. Die Ebene des Rio de la Plata. Die südliche große Ebene
bildet die Steppengebiete des Rio de la Pläta (Silberfluß).
Der La Pläta setzt sich aus den Strömen der brasilischen Bergländer
und der Kordilleren zusammen und greift ohne merkliche Wasserscheide in das
Stromgebiet des Amazonas hinein. Der X ist durch tropischen Regen ein
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